Dienstag, 1. Juli 2014

WM 2014 - das ist das Viertelfinale

Hallo ihr Lieben,

vor lauter WM, eigener Saisonvorbereitung und Hochzeiten von Freunden komme ich kaum zum Schreiben ;) Aber jetzt wird's mal wieder Zeit!

Kurze Vorwarnung: ich werde das Spiel der Deutschen von gestern nicht wiederholen, jeder weiß, dass wir gegen Algerien mit 2:1 nach Verlängerung ins Viertelfinale eingezogen sind.
Pflichtaufgabe erfüllt, jetzt kommt Frankreich.
Aber ich will einfach mal ein paar Sachen loswerden, die mir in den letzten Tagen unter den Nägeln brennen.
Zu allererst: schaut euch bitte mal dieses Interview von unserem "Big F''king German" Per Mertesacker nach dem Spiel gestern an. Jetzt schon legendär!
https://www.youtube.com/watch?v=nyBbWcXeXMU
Aber Recht hat er. Und damit fange ich jetzt mal an.
Die DFB-Elf hat gegen den krassen Außenseiter aus Algerien nur 2:1 gewonnen, dafür auch noch 120 Minuten gebraucht und ein Gegentor haben sie ja tatsächlich auch noch kassiert. Eine Schande, ein Desaster, eine Blamage. Oder doch nicht?
Klar, überzeugend ist etwas anderes. Ohne Frage, von dieser Mannschaft mit so einem wahnsinnigen Potential erwartet man mehr. Aber schaut euch doch mal um! Holland dreht das Spiel gegen Mexiko in der Nachspielzeit durch einen (berechtigten!) Elfmeter, Frankreich reißt das Ruder gegen Nigeria in den letzten Minuten gerade so noch herum und von England, Italien und Spanien will ich gar nicht erst anfangen. Wir sind im Viertelfinal. Punkt. Und das ist für den Moment das, was zählt! Die Algerier haben ein bockstarkes Spiel gemacht und nicht wenige hätten ihnen wohl den Einzug in die nächste Runde gegönnt, ja er wäre vielleicht noch nicht einmal unverdient gewesen. Und trotzdem: wir stehen im Viertelfinale.
Und doch fragt man sich irgendwie, an was das alles liegt. Wie kann es sein, dass die hochgehandelte deutsche Nationalmannschaft sich so schwer tut, egal ob der Gegner Ghana, USA oder Algerien heißt? Ich will mal meine Einschätzung dazu abgeben und fange ganz hinten an:

Mit Manuel Neuer steht der richtige Mann im Kasten. Sympathie hin oder her, unsere Nummer 1 trägt sein Trikot absolut zu Recht!

In der Abwehr geht es dann aber leider schon los. Löw lässt eine Viererkette mit vier Innenverteidigern spielen. Bei Standards ist das mit Sicherheit von Vorteil, aber sonst? Boateng macht seinen Job als rechter Verteidiger solide, mehr nicht. Höwedes ist auf jeden Fall ein starker Innenverteidiger, aber als linker Verteidiger absolut Fehl am Platz! Mit der neuen Position ist er leider überfordert und Löw nimmt der Mannschaft durch die beiden großen und somit relativ langsamen Außenverteidiger zwei offensive Waffen, die mal hinterlaufen und gefährliche Flanken schlagen können. Shkodran Mustafi ist bestimmt ein talentierter Junge, aber diese WM kommt für ihn einfach noch viel zu früh. Also was tun?
Hummels und Mertesacker sind in der Innenverteidigung wohl gesetzt. In Boateng ist ein weiterer Spieler da, den man ohne wesentlichen Qualitätsverlust bringen kann. Philipp Lahm gehört auf seine angestammte Rechtsverteidigerposition (zu seiner Rolle im Mittelfeld komme ich noch). Er ist dort einer der Besten der Welt! Auf Links würde ich gerne entweder Erik Durm oder Kevin Großkreutz sehen. Durm kennt die Position und hat dort letzte Saison überragende Spiele abgeliefert. Großkreutz kann man auf jede Position stellen und er bringt seine Leistung, außerdem ist er ein Kämpfer vor dem Herrn! Mit Lahm und Durm/Großkreutz hat man somit nicht nur mehr oder weniger gelernte Außenverteidiger auf dem Platz, sondern auch offensiv gefährlichere Leute als bei der Boateng-Höwedes-Kombination.

Da ich Philipp Lahm in die Verteidigung gezogen habe kann man sich ja schon denken, dass ich ihn nicht im Mittelfeld sehe. Lieber Herr Löw, siehst du nicht, dass Lahm im defensiven Mittelfeld total auf verlorenem Posten steht? Er strahlt keine körperliche Präsenz, keine Aggressivität aus! Ein 6er muss auch mal dazwischen hauen können und dem gegnerischen Angreifer nicht nur im Fallen die Hose ausziehen. Er muss anspielbar sein, sich nicht hinter dem Gegenspieler verstehen (siehe gegen die USA) und sollte verdammt noch mal keine Bälle vertändeln (Portugal, Ghana)! Die Doppelsechs, die am meisten Sinn macht, ist in meinen Augen Khedira/Schweinsteiger. Natürlich ist Sami Khedira noch nicht bei 100%, aber durch die vielen Ausfälle gibt es keine echte Alternative und Christoph Kramer - ein sehr talentierter Junge! - ist noch nicht so weit. Außerdem strahlt Khedira etwas aus, was ihm bei dem Gegenspieler direkt Respekt verschafft. Er ist körperlich präsent und spielt diese Rolle auf allerhöchstem Niveau! Bastian Schweinsteiger hat mich in den letzten beiden Spielen absolut überzeugt. Er geht voran, bietet sich an und hat international ein so hohes Standing, dass man ein gestandeneres Mittelfeld eigentlich gar nicht haben kann.
Toni Kross ist im Spiel gegen Algerien leider etwas untergetaucht, spielte aber bisher ein bärenstarkes Turnier und dürfte sich auf der 10 festgespielt haben.
Auf den offensiven Außen ist durch den bitteren Ausfall von Marco Reus eine Vakanz entstanden, die unglücklicher kaum hätte zustande kommen können. Reus war nach einer unfassbar starken Rückrunde in bester Verfassung und wäre somit ohne Zweifel gesetzt gewesen. Natürlich hat Löw Alternativen, aber wie nutzt er die? Mesut Özil, der ohne Zweifel einer der wahrscheinlich besten Techniker ist, den Deutschland je hatte, findet nicht ins Turnier. Aber dann muss man eben auch mal konsequent sein und die Eier haben (Entschuldigung), ihn auf die Bank zu setzen! Sowohl er als auch Mario Götze kommen einem manchmal vor wie launische Diven, die beleidigt sind, wenn ihnen der Ball weggenommen wird und sich dann denken: nö, also jetzt spiel ich nicht mehr mit! Defensiv arbeiten sie nicht mit, also raus mit den beiden! Lukas Podolski hat eine riesige WM-Vorbereitung absolviert, dann gegen die USA leider enttäuscht, aber wenigstens reißt er sich den Arsch auf und wirft sich rein! Trotzdem sehe ich zwei andere Akteure von Anfang an auf den Außen. Thomas Müller könnte aus der Zentrale raus rücken und eine der beiden Positionen bekleiden. Auf der anderen Seite sollte man André Schürrle eine Chance geben. Der Junge brennt immer, wenn er reinkommt und macht mehr Alarm als Özil und Götze zusammen. Mit Müller/Schürrle hat man außerdem zwei Spieler, die variabel sind, ohne Probleme die Seiten wechseln können und das Spiel auch mal schnell machen können.

Ich bin und bleibe ein Verfechter der "Echten Neun". Also rein mit MiroslavKlose in die Startelf! Ohne echten Stürmer ist das Zentrum zu oft unbesetzt, es fehlt eine Anspielstation, einer, der den Ball mal behaupten und prallen lassen kann. Und dass unser Miro schon immer und überall seine Tore gemacht hat, wissen wir alle.
Und mal unter uns gesagt: gönnen wir ihm nicht alle dieses 16. WM-Tor? ;)

Also Joachim Löw,
hör endlich auf, den sturen Kopf zu mimen und seh ein, dass man auch mal korrigieren darf und nicht krampfhaft an dem festhalten muss, was nicht funktioniert! Wenn man seinem eigenen Land schon beinahe das Ausscheiden wünscht, nur damit der Trainer endlich mal den Hut nimmt, dann läuft doch irgendwas gehörig falsch!


Was bleibt sonst noch zu sagen?
Alle Favoriten tun sich gegen vermeintlich kleinere Gegner unheimlich schwer, man darf gespannt sein, wie sich das weiterentwickelt.
Mein aktueller Favorit: Kolumbien

Das alles ist natürlich nur meine Einschätzung, über andere Meinungen und Feedback würde ich mich sehr freuen!

Mit sportlichen Grüßen.

Euer,

Stefan Hübert

Donnerstag, 19. Juni 2014

1. Gruppenspiel - und mehr

Hallo ihr Lieben :)

Heute gibts es einen kleinen Nachbericht zum Spiel unserer Nationalmannschaft, ein kurzen Vorausblick auf das zweite Gruppenspiel am Samstag gegen Ghana und ein paar Worte zu dem, was sonst noch erwähnenswert ist.
Viel Spaß beim Lesen :)

Wer hätte das gedacht? Ein so überzeugendes 4:0 gegen den am stärksten eingeschätzten Gruppengegner Portugal zum WM-Einstieg. Besser hätte es nicht beginnen können! Nachdem die Portugiesen in den ersten Minuten mit ein bisschen mehr Glück im Abschluss schon hätten führen können, versetzte der 1:0-Führungstreffer durch Müller der Elf um Cristiano Ronaldo einen brutalen Dämpfer, von dem sie sich nicht mehr erholen konnten. Die Elfmeterentscheidung, die zu dem Tor führte, war ohne Zweifel hart und nicht jeder Schiedsrichter hätte die Szene abgepfiffen, jedoch war der Pfiff in meinen Augen trotz allem nachvollziehbar.
Zum endgültigen Niederschlag führe dann der absolut berechtige Platzverweis gegen Pepe. Nachdem er sich bei Real Madrid in den letzten Jahren kaum noch von dieser hässlichen Seite gezeigt hat, erinnerte die Situation an den alten Pepe (https://www.youtube.com/watch?v=9xnP6-as_B8). Dazu kamen Verletzungen von Stürmer Hugo Almeida und Verteidiger Fabio Coentrao, die wohl beide nicht mehr bei der WM eingesetzt werden können. Mit diesen Schwächungen des Gegners spielte die deutsche Nationalelf das Spiel souverän fertig. Mit dem 3:0 zur Halbzeit war das Spiel sowieso entschieden und die Deutschen ließen Ball und Gegner in der zweiten Halbzeit laufen, ohne viele gefährliche Torszenen zu haben. Was für den Zuschauer natürlich weniger attraktiv war, war einfach nur clever. Wozu unnötige Körner verbrauchen, wenn man doch noch schwere Spiele vor sich hat? Alles in Allem eine starke, unheimlich abgezockte Leistung unseren National11, bei denen in meinen Augen Toni Kroos und Thomas Müller mit seinen drei Toren herausgeragt haben. Auch eine starke Leistung bot Sami Khedira, der immer besser in Form kommt und so für dieses Mannschaft unverzichtbar ist.

Am Samstag um 21 Uhr geht es in Fortaleza gegen Ghana. Eine Mannschaft, die man unter keinen Umständen unterschätzen darf. Allerdings wiederum auch keine Mannschaft, vor der man große Angst haben muss. Die Black Stars haben ihr erstes Gruppenspiel etwas unglücklich gegen die USA verloren, weil sie ihre eigenen Chancen nicht konsequent genug genutzt haben und durch eine Standardsituation den 1:2 Gegentreffer kassiert haben. Man kann allerdings diesmal davon ausgehen, dass Coach Appiah die Topstars Michael Essien und Kevin Prince Boateng nicht nochmal über eine Stunde auf der Bank schmoren lässt, sondern diese Spieler gegen den klaren Favoriten aus Deutschland von Anfang an bringen wird.
Jogi Löw hat eigentlich keinen Grund, etwas an der Aufstellung zu ändern, wären da nicht diese Verletzungen. Boateng und Hummels waren nach dem Spiel gegen Portugal angeschlagen, aber zumindest bei Boateng sieht es gut aus, dass es bis Samstag reichen wird, um wieder von Anfang an auf dem Platz zu stehen. Bei Mats Hummels muss man noch abwarten, sodass man gespannt sein darf, wie sich das Karussell im Falle seines Ausfalls drehen wird, wobei Hans Flick schon angekündigt hat, dass Philipp Lahm definitiv nicht auf seine Rechtsverteidigerposition wechseln wird, sondern die Alternativen andere sind.
Nach dem Eindruck, den die Nationalmannschaft im Spiel gegen Portugal gemacht hat, dürfte Ghana eigentlich kein Hindernis auf dem Weg ins Achtelfinale sein. Allerdings darf man trotz Allem nicht zu siegessicher sein, an den Holländern hat man gesehen, dass auf ein furioses Auftaktspiel auch mal ein wahrer Kraftakt gegen einen vermeintlich kleinen Gegner folgen kann. Sollten die Spieler um Kapitän Philipp Lahm allerdings ihr normales Leistungsniveau erreichen, dürfte ein ungefährdeter Sieg gegen die Black Stars aus Ghana eingefahren werden.

Was ist sonst noch passiert?
SPANIEN IST AUSGESCHIEDEN? Was war da denn los? Der Doppeleuropameister und WM-Titelverteidiger ist die erste Mannschaft, die die Koffer packen muss. In der Todesgruppe mit den Niederlanden und Chile war zwar klar, dass eine topgesetzte Mannschaft die Heimreise vorzeitig antreten muss, aber wer hätte schon wirklich damit gerechnet, dass es die Spanier sein werden? Nach der Auftaktblamage gegen Oranje hat man auch gegen Chile absolut verdient mit 0:2 verloren, ohne wirkliche Chancen auf einen Sieg gehabt zu haben. Es scheint der Zeitpunkt gekommen zu sein, an dem man einem Generationswechsel nicht mehr ausweichen kann. Casillas, Iniesta, Xavi - alles super Fußballer, die ihren Zenit aber vielleicht schon überschritten haben. Schaffen die Spanier nach den unheimlich erfolgreichen letzten sechs Jahren das Umdenken, den Schritt, den jungen Spielern die Chancen zu geben, es beim nächsten Turnier wieder besser zu machen? Man darf gespannt sein!
Ansonsten setzen sich bisher um größten Teil die Favoriten durch, es scheint kaum ein Außenseiter Chancen auf ein Weiterkommen zu haben.
Das 0:0 der Brasilianer gegen Mexiko ist zwar ein Dämpfer, aber kein Beinbruch, wie es manche Medienvertreter darzustellen versuchen. Der bärenstarke Ochoa im Tor der Mexikaner verhinderte mehrmals sicher geglaubte Tore und Defensiv ließ die Verteidigung um Thiago Silver außer Distanzschüsse nichts zu. Deshalb ist es kein Grund, den Gastgeber schlecht zu reden, denn beim nächsten Spiel kann das schon wieder ganz anders aussehen.

Was bleibt sonst noch zu sagen? Da ich ja wirklich - nach Möglichkeit - fast jedes Spiel des Turnier live schaue, muss ich mehr und mehr sagen, wie grausam die Kommentatoren sowohl bei der ARD als auch beim ZDF sind. Nicht nur, dass reihenweise Namen falsch ausgesprochen werden. Nein, auch die Berichterstattung selbst ist einfach nur wahnsinnig schlecht! Negativer Höhepunkt bisher war Thomas Wark bei dem Spiel Russland - Südkorea. Erst wird auf den Südkoreanern rumgeritten, vehement rote Karten gefordert, später Spieler beleidigt. Auch Steffen Simon war bei der Partie zwischen dem Iran und Nigeria keinen Deut besser, als er sich über den Iranischen Verband ausließ und von ihnen als Südländern redete, die nicht wirklich gut organisiert seien. Seine halbherzige Entschuldigung im Anschluss auf zahlreiche Proteste machten es nicht unbedingt besser.
Hoffen wir mal, dass die Herren Medienvertreter die zahlreiche Kritik hören und sich diese zu Herzen nehmen. Sonst muss man manchmal ernsthaft drüber nachdenken, Fußball ohne Ton zu schauen...

Das war's für heute, Weiteres folgt nach dem 2. Gruppenspiel der deutschen Elf gegen Ghana :)

Mit sportlichen Grüßen.

Euer,

Stefan Hübert

Sonntag, 15. Juni 2014

WM 2014 - Was bisher geschah und: Jetzt geht's auch für uns los!

Hallo ihr Lieben,

mit ein bisschen Verspätung fange ich jetzt auch mal an, mir die WM zur Brust zu nehmen.

Das alles beherrschende Thema bisher sind wohl die durch die Bank katastrophalen Leistungen der Unparteiischen. Von den bisherigen acht Spielen gab es gefühlt kein einziges ohne gravierende Fehler, die den Spielverlauf entscheidend beeinflusst haben. Gegebene und nicht gegebene Elfmeter (Brasilien, Spanien, Costa Rica), falsche Abseitsentscheidungen (2x Mexiko) und irreguläre Treffer (Niederlande) beherrschen das Bild. Aber woran liegt das? Liegt es vielleicht daran, dass unser lieber Herr FIFA-Präsident Blatter darauf besteht, Schiedsrichter aus allen Verbänden an der WM teilnehmen zu lassen, egal welche Qualität diese haben (siehe Yuichi Nishimura bei dem Eröffnungsspiel)? Naja, irgendwo muss er ja seine Stimmen zur Wiederwahl herbekommen. Wobei man schon an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln muss, wenn er von interstellaren Fußballspielen redet (https://www.youtube.com/watch?v=7qmF8lbRGqE, ab 0:42). Aber das ist ein Thema für sich, zurück zu den Schiedsrichtern. Das Problem an der Sache, den international unerfahreneren Referees die Schuld zu geben ist folgende: die "arrivierte" europäischen Top-Schiedsrichter machen es nicht besser. Also was tun?
Diese Entwicklung, die sich bei der Weltmeisterschaft zeigt, ist ja nicht neu. Auch in den nationalen Wettbewerben kommt es immer häufiger zu Fehlern, die so nicht passieren sollten. Phantom-Tor von Kießling, nicht gegebenes Tor von Mats Hummels im Pokalfinale - das sind vielleicht die Szenen, die noch am präsentesten in den Köpfen sind. Und es gibt unzählige mehr.
Ist das nicht ein ganz klares Plädoyer für technische Hilfsmittel im Fußball? Die in Brasilien verwendete Torlinientechnik ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, allerdings kann das erst der Anfang sein. Videobeweise nach Vorbild der amerikanischen Profi-Ligen müssen in Betracht gezogen werden, um Szenen wie die des angeblichen Fouls an Fred zu unterbinden. Das ist meine Meinung, darüber kann gerne diskutiert werden.

Was gab's noch Interessantes? Brasilien startet ohne Glanz und Gloria, aber im Endeffekt doch erfolgreich ins Heimturnier. Alles überragender Mann: Neymar Jr.! Wahnsinn, wie dieser 22-jährige den Druck, der auf ihm lastet, scheinbar spielend ablegen kann. Großes Kino von ihm!

Die Niederlande fertigen Spanien in der Neuauflage des WM-Finales 2010 dermaßen ab, dass von allen Seiten das Ende der "Furia Roja" heraufbeschworen wird und die Elftal plötzlich Topfavorit auf den Titel ist. Mit Sicherheit hat die Elf von Louis van Gaal gezeigt, dass sie dazu absolut in der Lage ist, aber es war erst ein Vorrundenspiel, man darf gespannt sein, ob Oranje das Niveau halten kann und Arjen Robben hier wirklich das Turnier seines Lebens spielen kann. Und tut mir einen Gefallen: schreibt Spanien nicht zu früh ab. Mit dem starken nicht-mehr-ganz-so-geheimfavorit Chile in der Gruppe ist immer noch von Gruppensieg bis zum Ausscheiden alles drin!

Eine großartige Überraschung waren die Costa Ricaner. Durch eine tolle Mannschaftsleistung wurde die hochgeschätzte, allerdings total lethargische Elf aus Uruguay mit 3:1 geschlagen. Sollte der Underdog es wirklich in dieser Hammergruppe schaffen?


Und jetzt zu uns:

Morgen geht es endlich los! Unsere Nationalelf spielt um 18:00 Uhr in Salvador gegen Portugal. Ein erfolgreichen ersten Spiel könnte elementar wichtig sein für den Rest des Turniers. Gegen den vermeintlich stärksten Gruppengegner mit einem Sieg zu starten könnte der Mannschaft den Schwung geben, den sie braucht. Die individuelle Klasse haben wir unbestritten, nur muss es jetzt auch zum richtigen Zeitpunkt auf den Platz gebracht werden.
So könnten sie auflaufen:

Neuer

Boateng - Mertesacker - Hummels - Höwedes

Khedira - Lahm

Podolski - Kroos - Özil

Müller

Super finde ich übrigens die Aussage von Lukas Podolski, der sich mit einer tollen Vorbereitung in den Blickpunkt gespielt hat: "Die Bedingungen dürfen keine Rolle spielen [...] Wenn eine deutsche Mannschaft zu einem Turnier fährt und es nicht gewinnt, ist es immer eine Enttäuschen."
Recht hat er, und diese ganze Tiefstapelei bringt ja auch nichts. Im Endeffekt erwartet doch irgendwie jeder, dass der Titel geholt wird.

In diesem Sinne: '54, '74, '90, 2014!

Soviel fürs Erste, weiteres wird folgen! :)

Mit sportlichen Grüßen.

Euer,

Stefan Hübert

Freitag, 25. April 2014

32. Spieltag - Kurzprognose

Hallo ihr Lieben,

Heute mal eine Kurzprognose zum bevorstehenden 32. Spieltag.

Hannover 96 - VfB Stuttgart
Die 96er haben sich mit zwei Siegen in den letzten zwei Spielen gegen direkte Konkurrenten eigentlich schon aller Abstiegssorgen entledigt. Mit 8 Punkten bei noch drei auszustehendenSpielen ist der Abstieg wohl nur noch rechnerisch möglich.
Der VfB hat letztes Wochenende einen extrem wichtigen Dreier gegen CL-Kandidat Schalke eingefahren und sich so ein kleines Polster von vier Punkten auf den Relegationsplatz verschafft. Mit einem Sieg gegen die Hannoveraner könnte man dem Klassenerhalt einen großen Schritt näher kommen.
Tipp: 1:2

1. FSV Mainz 05 - 1. FC Nürnberg
Mainz steht das erste Mal in der Vereinsgeschichte davor, sich sportlich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Sicher ist das allerdings noch nicht, da Augsburg auch noch lauert. Jedoch ist ein Sieg gegen Nürnberg wohl eingeplant.
Die Clubberer hingegen stehen mit dem Rücken zur Wand. Trainer Verbeek gefeuert, derzeit ein direkter Abstiegsplatz - es sieht nicht gut aus. Nachdem zuletzt Niederlage auf Niederlage folgte, müssen die Franken schleunigst eine Reaktion zeigen, um den Klassenerhalt noch schaffen zu können.
Tipp: 3:1

1899 Hoffenheim - Eintracht Frankfurt
Zwei Teams, die im Niemandsland der Tabelle stehen. Es müsste schon sehr viel passieren, dass Hoffenheim noch eine Chance auf die Europa League hat, bzw. dass Frankfurt noch auf dem Relegationsplatz rutschen könnte. Es geht hier wohl mehr oder weniger nur noch um einen ordentlichen Saisonabschluss, um mit einem guten Gefühl in die Sommerpause zu gehen.
Tipp: 2:0

FC Bayern München - Werder Bremen
Auch hier geht es eigentlich um nichts mehr. Für die Bayern ist dieses Spiel eine Gelegenheit, sich nochmal Selbstvertrauen für das Rückspiel gegen die Königlichen aus Madrid zu holen. Bei den Werderanern geht es wie bei den anderen Mannschaften mit gesichertem Klassenerhalt nur um einen versöhnlichen Abschluss, und wie sollte das besser gehen als mit einem Sieg gegen die Bayern?
Tipp: 2:0

Hertha BSC Berlin - Eintracht Braunschweig
Nach einer starken Hinrunde hat die Hertha sich mit schwachen Leistungen in der Rückrunde selbst um ein besseres Saisonende als den - mit Sicherheit als Saisonziel ausgegebenen - Klassenerhalt gebracht.
Ist das vielleicht die Chance für die Löwen aus Braunschweig? Mit einer kämpferisch starken Rückrunde hat sich die Eintracht die Möglichkeit des Nichtabstiegs noch offen gehalten. Mit einem Sieg könnte man sogar auf den Relegationsplatz springen.
Tipp: 1:2

VfL Wolfsburg - SC Freiburg
Den CL-Qualifikationsplatz hat man zwar nicht mehr in der eigenen Hand, aber mit einem Sieg kann man viel dafür tun, in Schlagdistanz zu bleiben und bei einer möglichen Niederlage von Bayer gegen den BVB sogar dem vierten Tabellenplatz zu erobern. Mit der neu gewonnen Konstanz sollte das auf jeden Fall möglich sein.
Beim SC Freiburg ist der Abstieg auch eher nur noch theoretisch möglich. Auch hier: alles tun für einen positiven Saisonabschluss. Vielleicht hilft das auch dabei, dass der drohende Ausverkauf nicht ganz so gravierend wird, wie es im schlimmsten Fall passieren könnte.
Tipp: 3:0

Bayer 04 Leverkusen - Borussia Dortmund
Für Bayer geht es noch um viel. Der CL-Qualifikationsplatz ist in größter Gefahr, Wolfsburg drückt mit aller Macht. Ein Sieg gegen den BVB wäre mal ein Zeichen an dies Konkurrenz, dass man doch noch da ist.
Nachdem am letzen Wochenende die direkte Qualifikation zur Champions League gesichert wurde, geht es jetzt noch um die Vizemeisterschaft und die "Ruhrpottmeisterschaft". Nach den starken Leistungen die letzten Wochen sind die Dortmunder Favorit.
Tipp: 1:2

FC Augsburg - Hamburger SV
Mit vier Punkten Rückstand auf den letzten Europa League-Platz ist das immer noch möglich. Man hat es zwar nicht mehr selbst im der Hand, aber mit einem Sieg kann sich ganz entspannt angucken, was Mainz macht.
Für dem HSV ist das oberste Ziel wohl noch der Relegationsplatz. Vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer sind bei dem Restprogramm nicht mehr zwingend aufzuholen. Es gilt, sich den Klassenerhalt in der Relegation zu sichern.
Tipp: 1:1

FC Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach
Mit einem Sieg können die Knappen einen wichtigen Schritt in Richtung direkter CL-Qualifikation tun. Mt einer bärenstarken Rückrunde haben sich die Königsblauen die auch verdient.
Gladbach kann wohl auch schon für die nächste Saison planen. Die Europa League scheint gesichert, ein Angriff auf die Champions League scheitert an der fehlenden Konstanz der Männer von Lucien Favre. Allerdings ist die Europa League auch eher das Niveau, in dem sich die Borussia derzeit befindet.
Tipp: 3:1


Soweit meine Prognose für den Spieltag. Über Anregungen und Rückmeldungen würde ich mich freuen!

Zum Abschluss noch ein kurzes Gedenken an den ehemaligen Barça-Coach Tito Vilanova, der heute im Alter von nur 45 Jahren seinem langjährigen Kreisleiden erlegen ist.


Mit sportlichen Grüßen.

Euer,

Steve Hub

Donnerstag, 17. April 2014

DFB-Pokal-Halbfinale - ein Rückblick

Hallo ihr Lieben,

heute will ich mal einen kurzen Rückblick auf die beiden DFB-Pokal-Halbfinalpartien werfen.

Borussia Dortmund 2:0 VfL Wolfsburg

Diese Begegnung war mit Sicherheit die spannendere der zwei Paarungen, die für das diesjährige Halbfinale ausgelost wurden. Nach dem knappen 2:1-Sieg der Dortmunder kürzlich in der Bundesliga konnte man eine extrem spannende Partie zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe erwarten. Und ich denke, es wurde niemand enttäuscht.
Von langem Abtasten konnte keine Rede sein, beide Teams drückten von Anfang an, das Heil wurde in der Offensive gesucht. Beiden war der absolute Siegeswille von Beginn an anzumerken. Allerdings sollte man im Laufe des Spiels sehen, wo derzeit noch der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften liegt - aber dazu etwas später. Es ging hin und her, es gab Chancen auf beiden Seiten, doch bereits in der 12 Spielminute ging die Heimelf durch Mkhitaryan mit 1:0 in Führung. Ein schneller Konter der Schwarz-Gelben, ein etwas zögerlicher Luiz Gustavo, und schon schlug es zum frühen Führungstreffer ein.
Allerdings brachte das die Wolfsburger keineswegs dazu, aufzustecken. Es ging weiter wie bisher, beide spielten mit hohem Tempo und vor allem die Wolfsburger kamen immer wieder gefährlich vors Tor von Roman Weidenfeller. In der 42. Minute dann die riesige Chancen, den Ausgleich zu erzielen. Nach einer tollen Flanke von Träsch kommt Junior Malanda - der bis zu seiner Verletzung ein wahnsinnig gutes Spiel machte - frei zum Kopfball, aber das Lede klatscht an den Pfosten. Und der Nachschuss von de Bruyne geht aus 10 Metern knapp am Tor vorbei. Und wie ist es so oft im Fußball? (Achtung, Phrasenschwein) Wenn du vorne die Chancen nicht machst, wirst du bestraft. Praktisch im direkten Gegenzug schlägt Lewandowski eiskalt zu und bringt seine Elf mit seinem 100. Pflichspieltor für den BVB mit 2:0 in Führung. Schön angespielt von Reus setzt er sich auf fast unnachahmliche Weise durch und schließt aus 12 Metern mit seinem schwächeren Linken in den Winkel ab.
In der zweiten Halbzeit sollte es weitergehen wie in der ersten. Beide Teams spielten weiter sehr offensiv, die Wolfsburger natürlich etwas mehr, immerhin war ein Zwei-Tore-Rückstand aufzuholen. Und sie kamen immer wieder zu Chancen, am Ende stand die Torschussstatistik bei 23:9 zu Gunsten des VfL. Die größten in der 75. und der 81. Minute. Zuerst setzt Malanda eine Direktabnahme aus sechs Metern knapp über den Kasten, dann stochert Gustavo den Ball an den Pfosten. Unglücklich: bei dieser Szene verletzt sich der junge Malanda so schwer, dass er den Rest der Saison ausfallen wird.
Im Endeffekt kommt die Borussia aus Dortmund nicht unverdient, aber trotzdem glücklich weiter und steht im Finale in Berlin. Das einzige, was der VfL sich vorwerfen muss, ist die mangelnde Chancenauswertung, die der brutalen Effizienz der Dortmunder heute nichts entgegenzusetzen hatte. Aber man darf in der kommenden Saison gespannt sein, ob die Wolfsburger es vielleicht schaffen, sich noch näher an den BVB ranzurobben und im Kampf um die direkten CL-Plätze ein ernsthafter Kandidat werden.


FC Bayern München 5:1 1. FC Kaiserslautern

Vorab: Als Kaiserslautern-Fan fällt es mir natürlich etwas schwer, das Spiel komplett objektiv zu sehen. Aber ich gebe mein Bestes ;)
Die Vorzeichen schienen klar. Die derzeit wohl beste Mannschaft der Welt spielt gegen den 4. der 2. Bundesliga. Jeder erwartete wohl einen Kantersieg der Bayern, vermutlich selbst die ca. 7000 mitgereisten FCK-Fans, auch wenn die das natürlich nie zugeben würden. Die Phrasen waren allgegenwärtig: Im Fußball kann alles passieren. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Unsoweiter, undsofort.
FCK Trainer Kosta Runjaic überraschte mit einer sehr jungen Elf mit Dominique Heintz für Orban im Abwehrzentrum, der dafür eine Position vor auf die 6 rückte. Außerdem überraschend in der Startelf: Jean Zimmer im linken offensiven Mittelfeld. Der Junge wusste zu begeistern! Ein Mann für die Zukunft. Die Bayern hingegen mit dem besten, was der Kader derzeit hergibt. Man merkte, dass Pep Guardiola nicht bereit war, in einem KO-Spiel die selben Risiken einzugehen wie vor 2 Wochen gegen Augsburg.
In den ersten 20 Minuten waren mutige Pfälzer zu sehen, die den Rekordmeister früh störten und frech agierten. Schade für Simon Zoller, dass er bei einer Hereingabe zu überrascht war um den Ball 6 Meter vor dem Tor zu kontrollieren. Das wäre die große Chance gewesen. Das war es allerdings auch schon mit den Offensivaktionen der Roten Teufel in Halbzeit eins. Nachdem Dick einen Müllerkopfball ans eigene Gebälk abfälscht, war es in der 23 Minute soweit. Nach einem Eckball verlor Matmour Schweinsteiger aus den Augen, der ungestört zum 1:0 einnickte. Keine 10 Minuten später vollendete Toni Kroos die Vorarbeit des herausragenden Arjen Robben aus 18 Metern zum 2:0. Es ist natürlich ärgerlich, wenn man als Zweitligist seine Gegentore so kassiert, wie man sie eigentlich selbst schießen wollte - Konter und Standards. Nichtsdestotrotz war die 2:0-Halbzeitführung natürlich absolut verdient für den Meister.
Kurz nach der Pause viel dann direkt das 3:0. Mal wieder nahm Robben Tempo auf, mal wieder konnte Löwe nicht folgen. Dazu kam dann ungeschicktes Zweikampfverhalten des Lauterer Außenverteidigers, und schon gab es Elfmeter. Den berechtigten Strafstoß verwandelte Müller sicher. 10 Minuten später keimte noch einmal kurz Hoffnung bei den Pfälzern auf, als Dick, nicht gestört von Ribery oder Alaba, maßgerecht auf Zoller flankte und der Goalgetter das 3:1 per Kopf markierte. Bemerkenswert, wie die Pfälzer kämpften, jedoch ließ die Kraft sichtlich nach. Nach einem erneuten Konter schloß Mandzukic eiskalt zum 4:1 ab. Zum Abschluss, praktisch mit dem Schlusspfiff, setzte Mario Götze dem Spiel nach schönem Zusammenspiel mit Ribery die Krone auf - 5:1 hieß es zum Schluss.
Natürlich war es ein Ergebnis, mit dem man vorher irgendwie schon gerechnet hat, denn die Bayern sind dem FCK derzeit mindestens zwei Nummern zu groß. Allerdings ein großes Kompliment an die FCK-Fans, die ihr Team bei jedem Spielstand unterstützen und phasenweise lauter schienen als die Fans der Heimmannschaft. Außerdem ein großes Lob an Jean Zimmer, der sich reinhing und vor allem Phillip Lahm sichtlich entnervte. Die "ärmste Sau" im Stadion war wohl Tobias Sippel, der ganze 5 Schüsse auf sein Tor bekam, die alle drin waren. Allerdings kann ihm bei keinem Gegentor die Schuld gegeben werden.
Bei den Bayern ist ganz klar Arjen Robben herauszunehmen, der zu keiner Zeit zu stoppen war und eine großartige Leistung an den Tag legte.

Was noch kurz zu sagen bleibt: Ich denke, man sollte tatsächlich darüber nachdenken, den unterklassigen Gegnern im Pokal generelles Heimrecht zuzugestehen. Wäre es nicht viel interessanter gewesen, die Bayern auf dem Betzenberg zu sehen, mit 50000 frenetischen FCK-Fans gegen sich? Lebt der Pokal nicht von genau diesen Spielen?

Ansonsten haben wir jetzt das Finale, dass die meisten wohl sehen wollten. Schafft der BVB es, den Bayern diesen Titel zu nehmen, oder ist der DFB-Pokal nur ein weiterer Zwischenschritt zur Triple-Verteidigung? Man darf gespannt sein!

Mit sportlichen Grüßen.

Euer,

Steve Hub

Montag, 7. April 2014

Abstiegskampf pur - wer bleibt drin, wer muss runter?

Hallo ihr Lieben,

nach einer kurzen Pause meinerseits geht es wieder weiter mit dem bloggen.
Hier mal meine Prognosen zum Saisonendspurt.
Heute soll es um den Abstiegskampf gehen, jeder Verein wird beleuchtet und eine kurze Einschätzung abgegeben.
Also dann mal los!

Eintracht Frankfurt (35 Punkte, 37:48 Tore, Platz 11)
Restprogramm: Schalke (A), Hannover (H), Hoffenheim (A), Leverkusen (H), Augsburg (A)

Mit neun Punkten aus den letzten vier Spielen haben sich die Frankfurter aus eigener Kraft ziemlich aus dem Kreis der Abstiegskandidaten verabschiedet. Derzeit 8 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz bei noch 5 ausstehenden Partien sollten ausreichen, vor allem, da in den kommenden Spielen auch noch der ein oder andere Punkt drin sein sollte. Mit einem formstarken Joselu, Rückkehrer Alex Maier und dem aus er Arbeitslosigkeit geholten Alexander Madlung hat die Eintracht es geschafft, dem engen Abstiegskampf zu entkommen.
Fazit: Am Ende bleibt die Eintracht mit 41 Punkten souverän in der Liga.

Werder Bremen (33 Punkte, 35:55 Tore, Platz 12)
Restprogramm: Mainz (A), Hoffenheim (H), Bayern (A), Hertha (H), Leverkusen (A)

Das große Plus der Bremer diese Saison: sie holen ihre Punkte gegen die direkten Konkurrenten. Es ist selten schön anzusehender Fußball, den die Werderaner zeigen. Nicht zu vergleichen mit dem Bremen, dass die Liga vor Jahren mit gnadenloser Offensive begeisterte, die so gut war, dass man sich viele Gegentore leisten konnte, da die Offensive trotzdem mehr Tore schoss, als man kassierte. Das Bremen von heute ist eine verunsicherte Mannschaft, die es einfach zu selten schafft, eine klare spielerische Linie durchzubringen. Primäres Ziel der Mannschaft ist es natürlich, den Klassenerhalt zu sichern und dann neu aufzubauen. Man darf gespannt sein, vor allem deshalb, weil die absolute Leitfigur Aaron Hunt den SV Werder verlassen wird.
Fazit: Klassenerhalt mit Hängen und Würgen - 37 Punkte.

Hannover 96 (29 Punkte, 36:45 Tore, Platz 13)
Restprogramm: Hamburg (H), Frankfurt (A), Stuttgart (H), Nürnberg (A), Freiburg (H)

Der Trainerwechsel von Mirko Slomka zu Tayfun Korkut hat leider nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Keine besondere Leistungssteigerung seitdem und jetzt mit 4 Niederlagen in Folge, natürlich gekrönt von der 3:0-Klatsche im Niedersachsenderby gegen die Eintracht aus Braunschweig. Ein Vorteil für die Hannoveraner ist vielleicht, dass es in den letzten fünf Spielen ausschließlich gegen direkte Konkurrenten geht und keine Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel mehr ansteht. Allerdings kann dieser vermeintliche Vorteil auch ganz schnell zum Nachteil werden, da es sich im Prinzip um 5 "6-Punkte-Spiele" handelt, in denen viel gewonnen, aber auch unglaublich viel verloren werden kann.
Fazit: Die 96er nutzen die Chancen gegen die direkte Konkurrenz - 36 Punkte.

SC Freiburg (29 Punkte, 33:53 Tore, Platz 14)
Restprogramm: Braunschweig (H), Gladbach (H), Wolfsburg (A), Schalke (H), Hannover (A)

Mit nur einer Niederlage in den letzten fünf Spielen zeigt sich Freiburg in einer sehr ordentlichen Form. Bitter natürlich, dass die Niederlage ausgerechnet gegen den schwäbischen Rivalen aus Stuttgart passierte. Allerdings spielen die Freiburger sehr ordentlichen Fußball und haben mit Admir Mehmedi einen Mann vorne drin, der wirklich für Torgefahr sorgt und mit dessen Hilfe sich Freiburg am Ende auch retten wird.
Fazit: Nach Europa letzte Saison ist der Erfolg dieses Jahr der Klassenerhalt - 33 Punkte.

VfB Stuttgart (27 Punkte, 44:57 Tore, Platz 15)
Restprogramm: Gladbach (A), Schalke (H), Hannover (A), Wolfsburg (H), Bayern (A)

Ein direkter Konkurrent und vier Mannschaften, die zwischen Rang 1 und 6 stehen - viel schlimmer hätte das Saisonende den VfB nicht treffen können. Auch wenn der Sieg gegen die Breisgauer aus Freiburg einen Funken Hoffnung entfacht hat, sieht es aufgrund der anstehenden Aufgaben doch sehr düster aus für die Schwaben. Ein unter Huub Stevens wiedererstarkter Traoré belebt das Offensivspiel der Stuttgarter zwar deutlich, aber reicht das, um den bitteren Gang in Liga 2 zu verhindern?
Fazit: Bitter für den VfB, aber aufgrund des Restprogramms deutet alles auf Abstieg - 28 Punkte.

Hamburger SV (27 Punkte, 45:60 Tore, Platz 16)
Restprogramm: Hannover (A), Wolfsburg (H), Augsburg (A), Bayern (H), Mainz (A)

Der Bundesliga-Dino am Abgrund - aber wird er fallen? Noch läuft die Bundesliga-Uhr in der Imtech Arena. Das letzte verbliebene Gründungsmitglied der Bundesliga wird bis zum letzten Spieltag kämpfen und zittern müssen, das Restprogramm ist über die ganze Tabelle verteilt. Leichte Aufgaben gibt es für den HSV nicht, umso mehr müssen die schweren erfüllt werden, um die Liga halten zu können. Allerdings haben die Hamburger ja eine Lebensversicherung. Nein, nicht etwa van der Vaart (von dem ich übrigens denke, dass er etwas zu viel abbekommt die letzten Wochen). Hakan Calhanoglu heißt der junge Mann, der immer wieder ein Garant für Punkte ist. Nervenprobe bis zur letzten Sekunde!
Fazit: Der HSV springt dem Abstieg gerade noch so von der Schippe - 31 Punkte.

1. FC Nürnberg (26 Punkte, 34:54 Punkte, Platz 17)
Restprogramm: Wolfsburg (A), Leverkusen (H), Mainz (A), Hannover (H), Schalke (A)

Die Clubberer haben natürlich an der sieglosen Vorrunde zu knabbern. Und diese unzähligen Aluminiumtreffer... Aber es nützt alles nichts, die Punkte fehlen einfach. Und so wird ab jetzt jedes Spiel zur Zerreißprobe. Mit Josip Drmic hat der FCN mal wieder einen starken Jungen hervorgebracht, der mit Sicherheit bald bei einem Verein mit höheren Ambitionen spielen wird - und schon garnicht den möglichen Gang in Liga 2 antreten wird. Allerdings ist das ja noch garnicht gesagt und man wird sehen, wie das Nervenkostüm der Nürnberger aussieht, um in den letzten Spielen nochmal alles aus sich rauszuholen um das Ziel Klassenerhalt im Idealfall sogar noch direkt zu erreichen.
Fazit: Über den Umweg Relegation zur letzten Chance, die Klasse zu halten - 29 Punkte.

Eintracht Braunschweig (25 Punkte, 28:50 Tore, Platz 18)
Restprogramm: Freiburg (A), Bayern (H), Hertha (A), Augsburg (H), Hoffenheim (A)

Kämpferisch bärenstark, was die Eintracht aus Braunschweig in dieser Rückrunde zeigt. Es wird gefightet ohne Ende und damit eben ein Punkt nach dem anderen ergaunert. Aber fußballerisch sind die Löwen doch immer wieder zu limitiert, um in dieser Liga mithalten zu können. Eine sympathische Truppe, die mit dem Kader aber leider nicht stark genug war, um länger als ein Jahr in der deutschen Eliteklasse zu bestehen.
Fazit: Nach dem Aufstieg folgt wieder der direkte Abstieg - 28 Punkte.


Soweit meine Prognose zum Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga.
Andere Meinungen? Ergänzungen? Kommentare?
Legt nur los, freue mich über jeden einzelnen! :)

Sportliche Grüße.

Euer,

Steve Hub

Dienstag, 11. März 2014

CL-Achtelfinale (Rückspiel) - Kurzprognose

Arsenal London (0:2) FC Bayern München

Wer soll diese Bayern schlagen?
Nachdem man am Wochenende in Wolfsburg zumindest für 45 Minuten das Gefühl hatte, dass der FC Bayern München schlagbar ist, haben sie mit 5 Toren in gerade einmal 17 Minuten gezeigt, wie brutal sie in der Lage sind, das Tempo anzuziehen und dadurch viele (nicht alle) Gegner dramatisch in die Schranken weisen können.
Allerdings ist Arsenal nicht Wolfsburg! Letzte Saison hat man gesehen, was passieren kann, wenn man die Gunners vielleicht nicht ganz so ernst nimmt, wie man es tun sollte. Und dieses Jahr ist der Club aus London noch stärker als letztes Jahr - allerdings sind es die Bayern auch. Arsenal hat sich am Wochenende mit einem überzeugenden 4:1 gegen Everton für das FA-Cup-Halbfinale qualifiziert. Gibt das vielleicht den nötigen Auftrieb, die Bayern noch mal richtig zu fordern?
Fazit: Wenn der FCB die Sache ernst nimmt, dann sollte dem Viertelfinaleinzug auch gegen starke Londoner nichts im Weg stehen. (Tipp: 1:1)

Borussia Dortmund (4:2) Zenit St. Petersburg

Der BVB auf Kurs - zumindest ergebnistechnisch.
Platz 2 in der Bundesliga gefestigt, gute Chancen auf das CL-Viertelfinale - es sieht eigentlich gut aus bei den Dortmundern. Allerdings folgte nach dem guten Spiel in St. Petersburg mit vier Auswärtstoren eine mehr als dürftige Leistung beim SC Freiburg, bei dem das entscheidende 1:0 durch Kehl einen Sonntagsschuss gebraucht hat. Man merkte dem schwarz-gelben Spiel das Fehlen von Reus und Lewandowski stark an, vor allem Julian Schieber ist absolut nicht in der Lage, den Polen auch nur annähernd gleichwertig zu ersetzen.
Die Russen, von dem Italiener Luciano Spalletti trainiert (wer weiß, wie lang noch), sind immer noch außerhalb des Spielrhythmus, da die russische Liga erst seit einer Woche wieder in die Rückrunde eingestiegen ist. Das 0:0 gegen einen Abstiegskandidaten macht nicht gerade Hoffnung, das Hinspielergebnis auswärts noch drehen zu können.
Fazit: Der BVB steht mit anderthalb Beinen im Viertelfinale. Daran sollten auch eventuelle Ausfälle von Leistungsträgern nichts mehr ändern. (Tipp: 3:1)

Paris St. Germain (4:0) Bayer 04 Leverkusen

Aspirin für Bayer? Paris und Ibrahimovic bereiten den Leverkusenern Kopfschmerzen.
Der Motor der Werkself stockt seit Wochen - und Besserung ist nicht in Sicht. Sieglosserie in der Bundesliga, Pokalaus gegen einen Zweitligisten und eine Demütigung von Paris im eigenen Stadion. Auch das 1:1 gegen die abstiegsbedrohten Hannoveraner macht nicht gerade Hoffnung auf ein Fußballwunder.
Der Scheichklub aus Paris dagegen ist vielleicht so stark wie noch nie. In der Liga einen ungefährdeten 3:0-Sieg gegen Bastia, in der Champions League gezeigt, wozu man in der Lage ist und dass man eben nicht nur aus Ibrahimovic besteht. Dass er ein Ausnahmekönner ist, ist gar keine Frage. Aber da laufen noch 10 andere in dem selbem Trikot auf dem Platz rum, die auch einigermaßen kicken können (Achtung, Untertreibung!). In der Form sind sie ein heißer Titelkandidat!
Fazit: Als Realist muss man sagen, dass es wohl kein Licht am Ende des Champions-League-Tunnels für die Leverkusener gibt, eher eine zugemauerte Pariser Wand. Wenn kein absolutes Fußballwunder passiert, behält Paris den Sieg souverän Zuhause. (Tipp: 3:0)

Real Madrid (6:1) FC Schalke 04

Königliche gegen Knappen - wieder so deutlich?
Die Schalker, phänomenale Unkonstanz in königsblau. Nach einem starken Rückrundenstart, der von den beiden herben Klatschen im Hinspiel gegen Real Madrid und gegen die Bayern (5:1) abrupt abgestoppt wurde, hat sich die Elf von Jens Keller mit einem 4:0-Sieg gegen die TSG aus Hoffenheim ein wenig dem Frust von der Seele geschossen und sich in der Bundesliga wieder auf Kurs gebracht. Allerdings gegen eine Mannschaft, die defensiv nicht gerade als stabil gilt und im Schnitt über zwei Gegentore pro Spiel kassiert. Aber immerhin wurde nach zuvor elf Gegentoren in zwei Spielen wieder die weiße Weste gewahrt.
Die Madrilenen gehören derzeit mit den Bayern vielleicht zu den stärksten Mannschaften Europas. In der Liga sind sie mittlerweile obenauf und in der Champions League mit den meisten Toren im Wettbewerb ganz stark dabei. Der 6:1-Hinspielsieg in ausverkauftem Gästehaus hat die aktuelle Stärke der Königlichen eindrucksvoll gezeigt. Schnelles Kombinationsspiel und eiskalte Offensivspieler mit einem Cristiano Ronaldo in Weltfußballerform.
Fazit: Hier hilft nicht mal mehr ein Fußballwunder. Real steht im Viertelfinale und hat dieses Jahr eine große Chance, "La Decima" endlich vollständig zu machen. (Tipp: 2:0)


Soweit meine Kurzprognose. Ihr könnt eure Meinung gern unten kommentieren, ich würde mich freuen!

Sportliche Grüße.

Euer,

Steve Hub